Die Folgen eines Krieges sind unübersehbar.

Jeden Tag sehen wir im Fernsehen, Internet, in der Zeitung, Bilder über die Zerstörungen, die der Krieg in der Ukraine hinterlässt.

Dazu hat er, was noch viel schrecklicher ist, unzähligen Menschen das Leben geraubt, durch Tod, Flucht und die Zerstörungen.

Gestern habe ich in einem Bericht gelesen, dass unzählige Minen in den besetzten Gebieten vergraben wurden oder als Sprenfallen gelegt wurden, in dem sie an Schmuckstücke oder Kinderspielzeug festgemacht wurden.

Die Entsorgung der Minen ist ebenfalls lebensgefährlich, die kleinste Berührung reicht und sie explodieren.

Ein Polizist aus der Ukraine, der auch gleichzeitig zum Räumkommando gehört,             erzählte, dass die Räumung der Minen und Sprengfallen  in Bezug auf die Dauer des Krieges ein Vielfaches an Zeit kostet.

Ich denke darüber nach, wie lange es wohl nach Beendigung eines Krieges dauert,         bis alles wieder aufgebaut ist – mindestens Jahre, wenn nicht Jahrzehnte – und vieles wird für immer zerstört bleiben,  ist für immer verloren gegangen.      

Plötzlich wird mir bewusst, wie oft ich selbst mich „im Krieg“  befinde. Wo ich im Kleinkrieg mit meinem Mann, meinen Kindern, anderen Menschen bin.

Wie oft ich andere Menschen verletze oder durch sie verletzt werde.

Und wie viel dabei zerstört wird, nicht an Gebäuden oder Infrastruktur- sondern an Beziehung.

Und wie lange es dauert, bis die Beziehung wieder hergestellt ist – und manche bleibt für immer zerstört.

Hinzu kommen dann noch die Minen, die im Laufe des Lebens im Herzen der Menschen vergraben wurden, durch herabsetzende Worte, Verurteilungen – Lügen, die unseren Selbstwert stark verringern – und die dann bei Berührung auf einmal aus dem Nichts explodieren und neue Verletzungen und Zerstörung verursachen.

Und die nur langsam, Stück für Stück, abgeräumt werden können.

Manchmal braucht es dazu ein Räumkommando: einen Therapeuten oder Seelsorger

Wenn ich mir die Folgen meiner „Kleinkriege“ vorstelle, erschrecke ich zutiefst und nehme mir fest vor, achtsamer mit meinen Worten und Taten umzugehen.

„Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden.“  Römer, 12,18                                                                                                                                                           R. K.

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