In schwierigen Situationen notwendige Entscheidungen treffen und zu mir selbst stehen…. 

…  das sind Momente in meinem Leben, die ich gerne versuche zu umgehen. Sie sind mir unangenehm und mit der Zeit gewöhne ich mich an das Gefühl. Ich versuche dann, oft unbewusst, es auszusitzen, statt in einer guten Weise eine Klärung herbeizuführen und zu einer Lösung zu kommen. Die Lange Bank ist ein Möbelstück, auf das ich dann recht gerne zurückgreife. Denn auf ihr zu sitzen ist recht bequem.

Eine Freundin sagte einmal, „deine Geduld hätte ich gern“….

Mir wurde jedoch bewusst, dass man auch zu viel Geduld haben kann. Dann kann Geduld auch blockieren, da sie nur scheinbar ist, denn das Problem bleibt. Ehrlich gesagt: Manchmal ist „Geduld“ für mich ein Hilfsmittel, um mich nicht mit unangenehmen Entscheidungen auseinandersetzen zu müssen.

Worauf warte ich dann?! Dass sich die Dinge selbst klären zu meinen Gunsten? Eine Lösung vom „Himmel fällt“, ohne dass ich aktiv werden muss? Oder jemand anderes aus meinem Umfeld sich für mich einsetzt? Und was ist, wenn nichts dergleichen geschieht? Dann warte ich einfach weiter?!

In solch einer Situation habe ich erst kürzlich wieder erlebt, dass es hilfreich ist, das Problem Gott hinzuhalten und mit guten Freunden im Gespräch die schwierige Situation zu reflektieren.

Ich brauche dazu Menschen um mich, die mich ermutigen und für mich beten. So trau ich mich dann langsam, mich auf Klärungen einzulassen. Das fühlt sich für mich ein wenig so an wie „fremdes, neues Land“ erobern. 

Ich stelle mich der Situation, bete dafür, lasse mich führen und vertraue darauf von Gott den Zeitpunkt gezeigt zu bekommen, an dem ich aktiv werden soll.

Dann kann ich mit Klarheit und einem sicheren Gefühl im Herzen, dass Gott mit mir ist, in die Situation gehen, mich in Ruhe äußern, zu mir stehen und mit einer guten Herzenshaltung deutlich machen, was mir wichtig ist und was mich bewegt. Dabei ist es zunächst für mich nicht wichtig, wie weit der Andere bereit ist, auf meinen Wunsch einzugehen oder mich versteht. Es kann auch sein, dass wir evtl. zunächst keine Lösung finden. Jedoch – allein dadurch, dass ich den Mut aufbringe, das Problem anzugehen, erringe ich zusammen mit Gott für mich auf jeden Fall einen kleinen Sieg über meine Menschenfurcht.

Da ich weiß, dass Gott immer das Beste für mich will und es Sein Wunsch ist, dass ich in dem Prozess wachse und reife, begebe ich mich nun gern in die Situation hinein und lerne ehrlich zu mir zu stehen. Dabei segnet GOTT mich, mein Vertrauen zu Ihm wächst und ich habe Frieden in meinem Herzen darüber.

Dies habe ich erst vor kurzem wieder so erlebt und Gott hat das Gespräch so großartig geführt, dass ER mir sogar noch ein „Bonbon“ obenauf geschenkt hat, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet und um das ich Ihn noch nicht einmal gebeten hatte. Er hat mich derart positiv überrascht und mir darin nochmals gezeigt, dass Er sich liebevoll kümmert und sich zu mir und meinen Entscheidungen stellt. Ich spüre, dass Er mich ermutigen will, solche Situationen zu klären und nicht einfach „laufen zu lassen“. 

Darum harrt der Herr darauf, dass er euch gnädig sei, und er macht sich auf, dass er sich euer erbarme; denn der Herr ist ein Gott des Rechts. Wohl allen die auf ihn harren!  Jesaja, 30, 18

Mein Fazit:

Geduld zu haben ist gut, sie kann aber auch zum Deckmantel werden, um unangenehme Entscheidungen zu umgehen bzw. „auf die laaaange Bank zu schieben“. Das wirkt blockierend., weil es zu keinerlei Klärung kommt und keine Lösung bringt.

Dies zu erkennen und das eine vom anderen zu unterscheiden, ist etwas, was man lernen kann, wenn man bereit dazu ist. Ich will es lernen.

Gott sei Dank gibt es Menschen um mich herum, die mit mir unterwegs sind und mich dabei unterstützen.

GS

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