„Da brauchen sie noch etwas Geduld!“, sagt die Arzthelferin, als sie nach der Augen-OP die Sehfähigkeit meines operierten Auges überprüft.

„Sie müssen geduldiger sein,“ sagt der Augenarzt, als er das Auge untersucht, „es dauert 4-5 Wochen, bis sich das Gehirn auf die Veränderung eingestellt hat und das Auge ausgeheilt ist. Erst dann kann genau bestimmt werden, inwieweit sie eine Brille brauchen und in welcher Form. Bis dahin brauchen sie einfach etwas Geduld.“

Geduld! Geduld, wenn ich nicht richtig scharf sehen kann, wie mit der alten Brille. Die Fernsicht ist ganz gut, aber alles in der Nähe und vor allem das Lesen geht gar nicht!!!

Also kaufe ich mir auf Anraten eine einfache Lesebrille.

Lesebrille auf – Lesebrille ab = Geduld

Dazu das ständige Tropfen und der Juckreiz im Auge, und auf keinen Fall das Auge reiben oder gar drücken = Geduld

„Wo ist meine Lesebrille?“ = Geduld

„Irgendwo habe ich sie liegen sehen“ – mein Mann = Geduld

Und dann steht heute auch noch der folgende Bibelvers in der Losung:

„Es ist ein köstlich Ding: geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen.“

Klagelieder 3,26

Geduld haben gehört nicht gerade zu meinen Stärken. Und deshalb klingt der Vers (wenigstens steht er in den Klageliedern) für mich fast wie Ironie, und zwar eine ziemlich bittere.

Doch zum 1. Teil gehört der 2. Teil und dann wendet sich das Blatt: „…und auf die Hilfe des Herrn hoffen.“

Ja, da ist wiedermal mein Vertrauen gefragt. Ich bin erneut herausgefordert, die jetzige Situation mit dem Sehen vertrauensvoll in Gottes Hände loszulassen und auf SEINE Hilfe zu hoffen, in dem Bewusstsein: ER ist für mich und ER ist mit mir.

Ja, dann kann geduldig sein und auf auf SEINE Hilfe hoffen, ein köstlich Ding werden. Es heißt ja auch, dass „Bitterstoffe“ für die Ernährung wichtig sind, weil sie die Verdauung anregen!😉

R.K.

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